Der Hof

Der Weiherhof wurde im Jahr 1970 als Aussiedlerhof von meinen Großeltern Irma und Fritz Schmid gegründet. Damals wurden Schweine und Milchkühe auf dem Hof gehalten. Die Wiesen dienten der Futterversorgung der Tiere und das Getreide von den Äckern wurde größtenteils als Speise- und Futterware verkauft.

Bereits im Jahr 1980 wurde der Hof dann von meinen Eltern Heike und Wilfried Schmid übernommen und über die Jahrzehnte stets erweitert. Dabei haben meine Eltern auch mehrere Krisen überstanden, wie z.B. als der Brand im Jahr 2009, der die Greiferhalle und große Teile des Kuhstalls zerstörte. Der Wiederaufbau war trotz aller Wiedrigkeiten innerhalb eines Jahres vollzogen, doch schon kurz darauf zeigte sich, dass die wiederholende Milchpreiskrisen eine Betriebsumstellung erforderte.

So wurde der Betreib ab dem Jahr 2016 auf ökologischen Landbau umgestellt und die Milchkühe tauschten ihren Platz mit Mastrindern, da zu dieser Zeit kein Abnehmer für Biomilch vorhanden war. In diesem Zeitraum fand auch ein Umdenken statt und ein großes Anliegen meines Vaters war es die natürlichen Ressourcen zu schonen und so wurde das komplette Grünland extensiviert und mehrere Naturschutzverträge mit dem Umweltamt geschlossen:

  • Erhalt der dicken Trespe (von aussterben bedrohtes Ackerwildkraut)
  • Stehenlassen von Altgrasstreifen in FFH Wiesen (Rückzugsgebiete für Wild Vögel und Insekten)
  • Teilnahme am Projekt "Landwirtschaft für Artenviefalt" (Gefördert von WWF, Edeka und Bioland)


Mit der Rebio Erzeugeremeinschaft haben wir seit dem jahr 2016 einen starken Partner, der uns das Rindfleisch und das Getreide vermarktet. Zudem besteht seit diesem Jahr ein Kooperationsvertrag mit der Biosaatenunion zur Urgetreidervermerhung in Ökoqualität.


Wir bewirtschaften insgesamt 160 Hektar landwirtschaftlich Fläche auf tonreichen Böden mit durchschnittlich 30 Bodenpunkten. Der Weiherhof wird von zwei Naturschutzgebieten (Wacholderheiden) umschlossen und deshalb ist es für unseren ertragsschwachen Standort sinnvoll Wege zu finden, wie die noch intakte Natur berücksichtig und gefördert werden kann. 

  • Weiherhof 22.05.2021
  • Rinderstall 17.05.2021
  • Pferde 22.05.21
  • Hühner 17.05.2021
  • RASTING_Biobauern_Schmid_3_©Paperplane_Productionsjpg
  • Erster Schnitt 11.06.2021
  • Erster Schnitt 11.06.2021
  • Kleegras Absätziges Mähen 23.06.2021
  • Altgrasstreifen - Insektenzählung mit Beate Leidig 27.07.2021
  • Altgrasstreifen - Abweiden mit Schafen 01.09.2021
  • Emmer 25.04.2021
  • Emmer 23.06.2021
  • Emmer 09.07.2021


 


Über mich

Da meine Eltern bald das Rentenalter erreichen werden, mache ich mir schon seit längerem Gedanken in wie Fern eine Hofnachfolge stattfinden kann. Mein Ziel ist es eine Lösung zu finden, wie unser landwirtschaftlicher Betrieb im Nebenerwerb nachhaltig fortgeführt werden kann. Dazu greife ich auf das Bekannte der ökologischen und regenerativen Landwirtschaft zurück (siehe D. Näser, F. Wenz I. Hörner, E. Ingham, C. Jones, D. Brown) und erweitere es mit meinem Wissen aus der angewandten Chemie um die Bodenfruchtbarkeit und den Naturschutz auf den Ackerflächen zu erhöhen.


Mein bisheriger Werdegang:

  • Gymnasium und Abtitur in Haigerloch mit den Leistungskursen Chemie und Biologie
  • Chemiestudium "B.Sc und M.Sc. Angewandte Chemie" in Reutlingen mit den Schwerpunkten Polymerchemie und Biochemie
  • Seit 2013 Vollzeitbeschäftigung als stellvertretender Teamleiter "Chemisches Labor" bei MinebeaMitsumi in Villingen Schwenningen



Erfindungen

Auf dieser Homepage (online seit 15.04.2021) beschreibe ich mehrere Verfahren, die von mir selbst entwickelt wurden:

• Ackerbausystem Wandernde Wiese® zur Integrierung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen auf Ackerflächen und angepasster Fruchtfolge.

• Etablierung artenreicher Wiesenstreifen im Acker durch Wiesensaat auf doppeltem Reihenabstand und Mahdguttransfer von FFH Wiesen in deren Zwischenräume. Die Wiesenstreifen bleiben 4 Jahre bestehen, ehe sie umgebrochen werden.

• Die "indirekte Düngung" von tragfähigen Wiesenstreifen mit frischem Stallmist, um das aufwendige Kompostieren und Zwischenlagern zu umgehen. Der gefördete Wiesenaufwuchs wird dann z.B. mit dem Feldhäcksler auf die Ackerstreifen übertragen, ohne dass dort Verdichtungen entstehen oder Unkrautsamen übertragen werden. Alternativ kann artenreiches Wiesenaufwuchs von Dauergrünland als Mahdguttransfer auf die Wiesenstreifen im Acker übertragen werden, um dort die Artenvielfalt der Pflanzen zu erhöhen, wenn nach 2 Jahren weniger Kleegraspflanzen in den Wiesenstreifen vorhanden sind und ein lückiger Bestand vorhanden ist.

• Kostengünstigere Übertragung des überschüssigen Wiesenaufwuches als getrockneter Transfermulch mit z.B. einem Feldhäcksler auf die Ackerstreifen. Es entfallen jegliche Transportkosten und die schweren Maschinen befahren keine Ackerstreifen.

• Bioreaktor zur kostengünstigen Vermehrung von aeroben und fakultativ aeroben Mikroorganismen (in Testphase).

• Gezielte Vermehrung der Mikroorganismen, die sich um das Wurzelwerk der Kulturpflanze ("aerob vermehrtes Wurzelmikrobiom") befinden

• Ausbringtechniken für Komposttee und das "aerob vermehrte Wurzelmikrobiom" (in Bearbeitung).

• "Biologische Bodenbearbeitung" durch Kombination aus Transfermulch und das aerob vermehrte Wurzelmikrobiom (in Bearbeitung), damit die Bodengare ganzjäjrig erhalten bleibt.

• Die "mobile Gülleverschlauchung", die das Transportfass und den Ausbringer auf zwei parallel fahrende Traktoren aufteilt, um so Bodenverdichtungen im Ackerstreifen und die Pumpstrecke für die Gülle auf ein Minimum zu reduzieren.


Am 01.02.2023 wurde der Begriff "solid carbon pathway" erstmals im Rahmen der Bioland Wintertagung in Bad Boll vorgestellt. Dieser Begriff umfasst die Teilbereiche Transfermulch und aerob vermehrtes Wurzelmikrobiom